Every October, the Viennale takes place in beautiful cinemas in Vienna’s historic center, providing the festival with an international orientation and a distinctive urban flair. A high percentage of the more than 96,000 visitors to the festival from Austria and abroad is made up of a decidedly young audience. In its main program, the Viennale shows a carefully picked selection of new films from all over the globe as well as from Austria, some of them international premieres. The choice of about 300 films offers a cross-section of bold film-making which stands apart from the aesthetics of mainstream conventionality and is politically relevant. Aside from its focus on the newest feature films of every genre and structural form imaginable, the festival gives particular attention to documentary films, international short films, as well as experimental works and crossover films. The Viennale receives regular international acclaim for the large-scale retrospective on relevant aspects of film history it organises every year in collaboration with the Austrian Filmmuseum, its numerous special programs, as well as for its tributes and homages dedicated to important person alities and institutions in film-making. The conclusion of the festival sees the awarding of the FIPRESCI Prize of the International Film Critics’ Association and the Vienna Film Prize of the City of Vienna. Gala screenings, special events and parties are as much part of the festival as interviews, audience discussions and opportunities to meet the many international guests of the festival. In recent years, the Viennale has established a secure place for itself on the international festival scene: It has become a festival which offers a program of high quality in a relaxed urban atmosphere in autumn, when Vienna is at its most attractive. It presents an exciting array of newest trends contrasted with historical reference points. It is a festival of information, surprises, discoveries and above all, of films.
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Und vor allem sich dieser Idee praktisch widmen. Das mag aufs Ers-te banal klingen, bedeutet aber in der Realität, dass bestimmte Filmfestivals – und es gibt eine weltweite fa-mily of festivals, die zum Teil miteinander freundschaftlich und solidarisch verbunden sind – die für Filmema-cher und Publikum letzte und entscheidende Brücke und Verbindung darstellen. Dies gilt zweifellos nicht für alle Filme im diesjährigen Viennale-Programm, jedoch für den allergrößten Teil. Neben einigen Arbeiten, die auf einen relativen ökonomischen Erfolg hoffen dürfen und über einen heimischen Verleih verfügen, sind es die zahlreichen wenig bekannten, teils verborgenen und nicht ins große kulturelle und mediale Netz einge-speisten Werke, die auf Filmfestivals zu ihrem, wenn auch vorübergehenden und eingeschränkten, Recht kommen. Die Entwicklung einer fortschreitenden Monopolisierung, einer alle Lebens- und Arbeitszusam-menhänge bestimmenden Ökonomie und die damit verbundene Marginalisierung alternativer Produktions- und Existenzweisen findet auch im Kino seine kulturelle Entsprechung. Filmfestivals, die sich nicht primär am Markt, an Red Carpet-Shows und der verbreiteten Event-Hysterie orientieren, können kleine Freiräume eröffnen, als Go-Between zwischen einzelnen Arbeiten, Filmemachern, neugierigen Medien und einem mögli-chen Publikum fungieren. Die Viennale hat sich diese Aufgabe eines Go-Betweens gesetzt, manchmal viel-leicht auch die eines Schmugglers und Schwarzhändlers. Dabei sind wir stolz, immer wieder schöne Entde-ckungen gemacht zu haben und zu machen. So war die Viennale das erste Festival, das noch wenig bekann-ten Filmemachern ein eigenes Programm, eine spezielle Aufmerksamkeit und Würdigung gewidmet hat, da-runter Miguel Gomes, Denis Coté, Gianfranco Rosi, Shinji Aoyama und Alain Guiraudie, um nur einige zu nen-nen, die bei diesem Festival mit neuen, viel beachteten und international ausgezeichneten Arbeiten vertreten sind. Dabei ist es nicht die gönnerhafte und paternalistische Attitüde des «Entdeckens», die unsere Arbeit bestimmt, sondern die Idee, dass ein Festival Komplize sein kann für die Arbeit anderer. L’Inconnu du lac Manakamana Was für junge Filmemacher gilt, hat die Viennale immer auch gegenüber älteren, vergessenen oder unterschätzten RegisseurInnen praktiziert und etwa erstmalig wieder die Arbeit von wesentlichen Künstlern beim Festival vorgestellt wie etwa Lino Brocka, Emil de Antonio, Peter Nestler, Stephanie Rothman, Alberto Grifi oder in diesem Jahr den nahezu verschollenen, ganz und gar außergewöhnlichen und radikalen spanischen Regisseur Gonzalo García Pelayo. Der Entdeckungslust der Viennale auf der einen Seite ent-spricht die langjährige Treue und Verbundenheit auf der anderen mit FilmemacherInnen, deren Arbeit das Festival sorgsam und aufmerksam begleitet hat. Davon gibt es inzwischen zahlreiche, und es ist für uns eine schöne und nicht selbstverständliche Anerkennung und Freude, dass immer mehr von ihnen unserem Festi-val die Premieren und Erstaufführungen ihrer neuen Filme anvertrauen. Dazu zählen in diesem Jahr so be-kannte und international renommierte Filmemacher wie der Argentinier Edgardo Cozarinsky, der Portugiese Sandro Aguilar, der Spanier Gonzalo García Pelayo oder die alten Mavericks Jean-Marie Straub und Klaus Lemke. So ist das Festival auch in diesem Jahr wieder ein Ort der Entdeckungen und Überraschungen, der Begegnungen und des Wiedersehens. Von großem Kino wie BLUE JASMINE, FADING GIGOLO oder NEBRAS-KA über die tatsächlich entscheidenden Filme dieses Jahres wie L’INCONNU DU LAC, L’IMAGE MANQUANTE, MANAKAMANA oder E AGORA? LEMBRA-ME bis zu weitgehend unbekannten und ungewöhnlichen Entde-ckungen wie DIE ZEIT VERGEHT WIE EIN BRÜLLENDER LÖWE, MILLE SOLEILS oder P3ND3JO5, das Programm des Festivals ist so reich und vielgestaltig wie das Kino selbst, wenn es nicht den Einschränkungen des Marktes und einer kulturellen Zensur unterliegt. Und schließlich werden sich hier in Wien bei der Viennale Gäste begegnen wie Klaus Lemke und Claude Lanzmann, Jean-Pierre Léaud und Jackie Stewart, Jean-Marie Straub und Will Ferrell. Ja, Will Ferrell, aber das ist ein anderes Kapitel, und auch bei diesem großen, wunderbaren Starkomiker ist es die Viennale, die ihm als erstes Festival ein eigenes, umfassendes Tribute widmet. Im Gegenzug bringt er nach Wien ein für uns entworfenes T-Shirt mit, mit der Aufschrift … |